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Episode 8: Stillstand durch Wettbewerb?

Wir befinden uns regelmäßig in Situationen des Wettbewerbs. Ob durch das Schulnotensystem oder im direkt Sportwettkampf. An Vergleichssituationen kommt man nicht vorbei. Doch wie können Unternehmen den Wettbewerb zwischen Gruppen nutzen?

Senf statt Sänfte: Episode 8 - Stillstand durch Wettbewerb?

Wettbewerb ist ein alltäglicher Bestandteil unseres Lebens – von Schulnoten über Sportwettkämpfe bis hin zu beruflichen Herausforderungen. Vergleich und Konkurrenz begleiten uns ständig. Doch im Unternehmenskontext stellt sich die Frage, wie Wettbewerb genutzt werden kann, um nicht nur Leistung zu steigern, sondern auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu fördern. Denn toxischer Wettbewerb kann schnell zu Stillstand führen, anstatt Fortschritt zu fördern. In diesem Artikel beleuchten wir, wie Unternehmen den Wettbewerb zwischen Gruppen so gestalten können, dass er produktiv ist und nicht zu destruktivem Verhalten führt.

Wettbewerb im Unternehmensumfeld: Fluch oder Segen?

Wettbewerb im Unternehmen kann auf unterschiedliche Weise auftreten – zwischen Abteilungen, Teams oder auch Einzelpersonen. Ein gewisses Maß an Konkurrenz kann Antrieb verleihen, denn es motiviert Mitarbeitende oft, ihr Bestes zu geben und sich weiterzuentwickeln. Wenn jedoch der Wettbewerb außer Kontrolle gerät und sich in einen toxischen Konkurrenzkampf verwandelt, kann dies negative Auswirkungen auf das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit haben.

Toxischer Wettbewerb entsteht häufig dann, wenn die individuellen Ziele wichtiger werden als die des Unternehmens. Anstatt das große Ganze im Blick zu behalten, fokussieren sich Mitarbeitende auf ihren persönlichen Erfolg, was zu Egoismus und Misstrauen führen kann. Teams, die in einem solchen Umfeld arbeiten, sind eher damit beschäftigt, sich gegeneinander abzugrenzen und sich in einer defensiven Haltung zu positionieren. Dieser Stillstand verhindert Fortschritt, da niemand bereit ist, Wissen zu teilen oder gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten.

Produktiver Wettbewerb: Wo liegt der Unterschied?

Produktiver Wettbewerb unterscheidet sich fundamental von toxischer Konkurrenz. Er basiert auf klaren Regeln, gemeinschaftlichen Zielen und einem Fokus auf Wachstum, anstatt nur auf Sieg und Niederlage. Wenn Wettbewerb gezielt genutzt wird, um Zusammenarbeit und Innovation zu fördern, kann er die Leistung des gesamten Unternehmens steigern.

Ein produktiver Wettbewerb zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  1. Transparenz und klare Regeln: Wenn alle Teilnehmenden wissen, was von ihnen erwartet wird und welche Regeln gelten, entsteht eine faire und konstruktive Wettbewerbsatmosphäre.

  2. Gemeinsame Ziele: Auch wenn Teams gegeneinander antreten, sollten die übergeordneten Unternehmensziele stets im Fokus stehen. Dadurch bleibt der Wettbewerb in einem positiven Rahmen, da jeder versteht, dass der gemeinsame Erfolg im Vordergrund steht.

  3. Förderung von Kreativität und Innovation: In einem gesunden Wettbewerb werden neue Ideen wertgeschätzt und gefördert. Anstatt sich nur auf direkte Konkurrenz zu fokussieren, geht es darum, herauszufinden, welche innovativen Ansätze andere Teams verfolgen und wie man voneinander lernen kann.

Wie Unternehmen produktiven Wettbewerb fördern können

Um Wettbewerb innerhalb eines Unternehmens produktiv zu gestalten, können Führungskräfte und HR-Abteilungen verschiedene Ansätze nutzen. Ein wichtiger Faktor ist, den Mitarbeitenden klar zu kommunizieren, warum der Wettbewerb stattfindet und welche Vorteile er für die gesamte Organisation bringt. Hier sind einige Strategien, wie Wettbewerb positiv genutzt werden kann:

  1. Belohnung von Teamarbeit und Wissenstransfer: Anstatt nur individuelle Leistungen zu honorieren, sollten Unternehmen Anreize schaffen, die Teamarbeit und das Teilen von Wissen fördern. Wettbewerbe, die auf der kollektiven Leistung eines Teams basieren, motivieren die Mitarbeitenden dazu, zusammenzuarbeiten und sich gegenseitig zu unterstützen.

  2. Gamification und kleine Herausforderungen: Gamification-Elemente wie Punktesysteme oder Abzeichen können dazu beitragen, dass Wettbewerbe spielerisch und motivierend gestaltet werden. Kleine Herausforderungen, bei denen Teams gegeneinander antreten, schaffen eine Atmosphäre der Zusammenarbeit und des Austauschs. Gamification kann ein gesundes Maß an Konkurrenz schaffen, ohne dass sich Mitarbeitende dabei unter Druck gesetzt fühlen.

  3. Feedback und Reflexion: Wettbewerbe sollten immer von konstruktivem Feedback begleitet werden. Unternehmen können nach einem Wettbewerb Feedback-Runden einführen, in denen Teams über ihre Erfahrungen sprechen und reflektieren können, was sie gelernt haben. Diese Reflexion stärkt die Verbindung zum Team und sorgt dafür, dass Mitarbeitende den Wettbewerb als Wachstumschance sehen.

  4. Kulturelle Integration des Wettbewerbs: Um Wettbewerb nachhaltig und konstruktiv in die Unternehmenskultur zu integrieren, sollte er als ein natürlicher Bestandteil des täglichen Arbeitslebens etabliert werden. Das Ziel ist es, einen freundschaftlichen, kollegialen Wettbewerb zu fördern, bei dem die Mitarbeitenden verstehen, dass der gemeinsame Erfolg im Vordergrund steht.

Fazit: Fortschritt durch fairen Wettbewerb

Wettbewerb kann eine treibende Kraft im Unternehmen sein, wenn er auf eine Weise gestaltet wird, die den Fortschritt fördert und das Arbeitsklima positiv beeinflusst. Unternehmen, die Wettbewerb produktiv gestalten, fördern die Motivation und Innovationskraft ihrer Mitarbeitenden, ohne dabei ein Klima von Misstrauen oder Konkurrenzdenken zu schaffen. Der Schlüssel liegt in der Schaffung eines Rahmens, in dem der Wettbewerb klar geregelt ist und die kollektive Zielerreichung im Mittelpunkt steht.

Andreas Kerneder und Jonas Andelfinger sprechen in ihrem Podcast „Senf statt Sänfte“ darüber, wie Wettbewerb als Motivationsfaktor dienen kann, ohne die Unternehmenskultur zu belasten. Sie teilen ihre psychologischen Einsichten und zeigen auf, wie fairer und produktiver Wettbewerb die Unternehmensleistung nachhaltig steigern kann.

Viel Spaß beim Reinhören!

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