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Episode 50: Ein historischer Tag

Schon merkwürdig, wenn eine simple Entschuldigung als historisches Ereignis betrachtet wird. Das Thema Fehlerkultur ist aktuell in fast allen bekannten Wirtschaftsmagazinen zu finden. Denn seit geraumer Zeit sind wir uns alle einig: Fehler gehören dazu. Wir müssen nur etwas aus ihnen lernen.

Ein historischer Tag - Fehlerkultur - zweikern

In Episode 50 von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ diskutieren Jonas und Andreas über ein Ereignis, das viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat: Angela Merkels öffentliche Entschuldigung. Der Vorfall hat deutlich gemacht, wie ungewöhnlich es noch immer ist, dass hochrangige Führungspersönlichkeiten – ob in der Politik oder in Unternehmen – Fehler eingestehen und sich dafür entschuldigen. Doch warum ist das so? Und was sagt das über die gelebte Fehlerkultur in unserer Gesellschaft und in unseren Organisationen aus?

Die Reaktion der Medien und der Öffentlichkeit auf Merkels Entschuldigung zeigt, dass eine gelebte Fehlerkultur noch längst keine Selbstverständlichkeit ist. Jonas und Andreas sind sich einig, dass eine Kultur, in der Fehler offen zugegeben und als Lernchancen genutzt werden, nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendig ist. Doch wenn eine einfache Entschuldigung solche Wellen schlägt, stellt sich die Frage, warum diese Kultur so schwer zu etablieren ist – insbesondere in Führungsebenen.

Die Seltenheit einer Entschuldigung

In vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft gelten Führungspersönlichkeiten als unfehlbar. Ein Eingeständnis von Fehlern wird oft als Zeichen von Schwäche interpretiert und kann in der Politik sogar das Karriereende bedeuten. Politikerinnen und Politiker haben oft das Gefühl, dass sie sich als unfehlbar präsentieren müssen, um ihre Position zu sichern und Machtverluste zu vermeiden. Doch diese Unfehlbarkeitsfassade kann eine echte Fehlerkultur verhindern und führt dazu, dass Probleme vertuscht statt offen angesprochen werden.

Jonas und Andreas sprechen darüber, dass dieses Verhalten nicht nur in der Politik, sondern auch in Unternehmen verbreitet ist. Führungskräfte haben oft Angst, ihre Autorität und das Vertrauen ihrer Teams zu verlieren, wenn sie Fehler zugeben. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Wenn Führungskräfte bereit sind, ihre eigenen Fehler einzugestehen, fördern sie eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit, die es den Mitarbeitenden ermöglicht, ebenfalls offen mit Fehlern umzugehen.

Die Wichtigkeit einer Fehlerkultur in Unternehmen

Eine gelebte Fehlerkultur ist für den Erfolg eines Unternehmens entscheidend. Wenn Mitarbeitende Angst davor haben, Fehler zuzugeben, bleiben Probleme oft unentdeckt, und wertvolle Lernmöglichkeiten gehen verloren. In einer Fehlerkultur, in der Fehler nicht nur toleriert, sondern als Teil des Lernprozesses verstanden werden, können Mitarbeitende und Führungskräfte offen über Herausforderungen sprechen und gemeinsam an Lösungen arbeiten.

Jonas und Andreas betonen, dass eine Fehlerkultur besonders in Unternehmen notwendig ist, die sich kontinuierlich weiterentwickeln möchten. In einem Umfeld, das Veränderungen und Innovationen fördert, sind Fehler unvermeidlich und sogar notwendig. Die Frage ist also nicht, ob Fehler passieren, sondern wie mit ihnen umgegangen wird. Wenn Führungskräfte ihre Mitarbeitenden ermutigen, Fehler als Chance zur Verbesserung zu sehen, können sie eine Kultur schaffen, in der Wachstum und Fortschritt möglich sind.

Verantwortung in der Führung

Ein zentrales Thema, das Jonas und Andreas in dieser Episode ansprechen, ist die Verantwortung der Führungskräfte, eine Fehlerkultur vorzuleben. Wenn die Führungsspitze bereit ist, Fehler einzugestehen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen, setzen sie ein wichtiges Signal an das gesamte Unternehmen. Dies schafft eine Atmosphäre, in der Mitarbeitende sich sicher fühlen, ihre eigenen Fehler zuzugeben und aus ihnen zu lernen.

Doch in vielen Unternehmen herrscht noch immer eine Kultur, die Fehler als Versagen und nicht als Chance betrachtet. Das führt dazu, dass Mitarbeitende ihre Fehler verbergen oder vertuschen, anstatt sie offen anzusprechen. Jonas und Andreas sind sich einig, dass diese Einstellung nicht nur den Fortschritt hemmt, sondern auch das Vertrauen innerhalb des Teams und in die Führung schwächt.

Die Rolle der Medien und Gesellschaft

Ein weiteres Hindernis auf dem Weg zu einer gelebten Fehlerkultur ist die Rolle der Medien und der Gesellschaft. Wenn eine Entschuldigung, wie die von Angela Merkel, so viel Aufmerksamkeit erregt, wird deutlich, dass Fehler öffentlich oft übermäßig skandalisiert werden. Die Medien neigen dazu, Fehler und Entschuldigungen von Führungspersönlichkeiten als große Neuigkeiten darzustellen, was den Druck auf andere Führungskräfte erhöht, ihre eigenen Fehler zu verschweigen.

Jonas und Andreas diskutieren, dass ein Umdenken notwendig ist, um eine echte Fehlerkultur zu etablieren. Eine Veränderung in der öffentlichen Wahrnehmung von Fehlern könnte dazu beitragen, dass Führungskräfte sich sicherer fühlen, ihre eigenen Fehler zuzugeben, ohne Angst vor negativen Konsequenzen haben zu müssen. Eine Gesellschaft, die Fehler als Lernmöglichkeiten anerkennt und nicht sofort verurteilt, könnte auch Unternehmen dazu ermutigen, eine offenere Fehlerkultur zu fördern.

Fazit: Der Weg zur gelebten Fehlerkultur

In Episode 50 von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ plädieren Jonas und Andreas für eine Kultur, in der Fehler nicht als Versagen, sondern als Chance zur Verbesserung verstanden werden. Sie betonen, dass es an der Führung liegt, eine solche Kultur vorzuleben und den Mut zu haben, Fehler einzugestehen. Nur so können Unternehmen ein Umfeld schaffen, in dem Offenheit und Vertrauen gefördert werden.

Eine gelebte Fehlerkultur bedeutet, Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen und anderen die Möglichkeit zu geben, aus Fehlern zu lernen. Jonas und Andreas hoffen, dass ihre Diskussion dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedeutung einer Fehlerkultur zu schärfen und Unternehmen und Führungskräfte dazu ermutigt, die ersten Schritte in Richtung einer offenen und konstruktiven Fehlerkultur zu gehen.

Viel Spaß beim Reinhören!

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