Episode 48: Kontrollverlust in Projekten
Die Personalentwicklung wird von Glaubenssätzen regiert. Man wirft etwas in die Ebene und hofft, dass es etwas bringt. Viel zu selten macht man sich darüber Gedanken, wie die angestoßenen Entwicklungsprozesse hinsichtlich ihrer Wirksamkeit evaluiert werden können.
In Episode 48 von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ sprechen Jonas und Andreas über ein häufiges Problem in Personalentwicklungsprojekten: den fehlenden Überblick und die mangelnde Erfolgskontrolle. Sie haben im Laufe ihrer Arbeit mit zahlreichen Projekten festgestellt, dass die Personalentwicklung oft einem Blindflug gleicht. Anstatt gezielt und strategisch vorzugehen, wird oft dort interveniert, wo die größten Probleme auftreten oder am lautesten nach Veränderung gerufen wird. Doch ist das wirklich der richtige Ansatz?
Jonas und Andreas sind sich einig, dass Personalentwicklung mehr ist, als nur auf akute Probleme zu reagieren. Ohne eine fundierte Evaluation, die die Wirksamkeit der Maßnahmen überprüft, bleibt unklar, ob die gesetzten Ziele tatsächlich erreicht werden und welche Impulse wirklich langfristig sinnvoll sind. Sie diskutieren, wie eine Wirksamkeitsevaluation in der Personalentwicklung dabei helfen kann, den „Blindflug“ zu beenden und stattdessen gezielte und nachhaltige Entwicklungen voranzutreiben.
Der fehlende Überblick in der Personalentwicklung
In vielen Organisationen zeigt sich ein ähnliches Bild: Personalentwicklungsprojekte werden auf Basis von akuten Problemen und laut geäußerten Bedürfnissen gestartet, ohne dass eine klare Strategie oder ein Plan zur Erfolgskontrolle vorhanden ist. Die Personalentwicklung wird so zum Feuerwehr-Einsatz, der dort eingreift, wo es brennt, anstatt langfristige, strategische Entwicklungen zu fördern. Diese Herangehensweise führt jedoch häufig dazu, dass die Maßnahmen keine nachhaltigen Veränderungen bewirken und die Ressourcen ineffektiv eingesetzt werden.
Jonas und Andreas betonen, dass die Personalentwicklung lernen muss, systematisch und strategisch vorzugehen. Dazu gehört nicht nur eine gründliche Bedarfsanalyse, sondern auch die regelmäßige Überprüfung der gesetzten Maßnahmen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Personalentwicklung nicht einfach auf Verdacht agiert, sondern gezielte Impulse setzt, die zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen.
Die Rolle der Wirksamkeitsevaluation
Ein Schlüssel zur strategischen Personalentwicklung liegt in der Evaluation der Wirksamkeit. Jonas und Andreas sprechen darüber, wie wichtig es ist, die Erfolge und Misserfolge von Entwicklungsmaßnahmen systematisch zu überprüfen. Dies erfordert klare Kriterien und messbare Ziele, die es ermöglichen, den Erfolg der Maßnahmen objektiv zu bewerten. In ISO-zertifizierten Bereichen ist diese Herangehensweise längst Standard – warum also nicht auch in der Personalentwicklung?
Die Evaluation hilft dabei, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass die Maßnahmen tatsächlich die gewünschten Effekte erzielen. Wenn die Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Maßnahmen nicht den erhofften Erfolg bringen, können sie angepasst oder ersetzt werden. Eine fundierte Evaluation ermöglicht es, die Personalentwicklung kontinuierlich zu optimieren und gezielt auf die Bedürfnisse der Organisation abzustimmen.
Methoden zur Evaluation von Personalentwicklungsprojekten
Jonas und Andreas diskutieren in dieser Episode verschiedene Methoden zur Evaluation von Personalentwicklungsprojekten. Eine bewährte Methode ist die Nutzung von Feedback-Mechanismen, wie etwa regelmäßigen Befragungen und Interviews mit den beteiligten Mitarbeitenden. Diese Rückmeldungen bieten wertvolle Einblicke in die tatsächlichen Auswirkungen der Maßnahmen und helfen dabei, Schwachstellen frühzeitig zu erkennen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Nutzung von Kennzahlen und KPIs (Key Performance Indicators), die den Fortschritt und Erfolg der Maßnahmen messbar machen. Dazu gehören beispielsweise die Fluktuationsrate, die Zufriedenheit der Mitarbeitenden oder die Anzahl abgeschlossener Entwicklungsziele. Die Auswahl geeigneter KPIs hängt von den spezifischen Zielen der Personalentwicklung ab und sollte sorgfältig abgestimmt werden.
Schließlich ist auch die regelmäßige Reflexion und Analyse der Projekte im Team ein wichtiger Bestandteil der Evaluation. Jonas und Andreas empfehlen, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, welche Maßnahmen gut funktioniert haben und welche nicht. Diese Reflexion hilft dabei, aus den Erfahrungen zu lernen und zukünftige Projekte noch besser zu planen und umzusetzen.
Der Nutzen einer systematischen Evaluation
Eine systematische Wirksamkeitsevaluation bietet zahlreiche Vorteile für die Personalentwicklung. Sie hilft nicht nur dabei, die eingesetzten Ressourcen effizienter zu nutzen, sondern fördert auch die Nachhaltigkeit der Entwicklungsmaßnahmen. Durch eine kontinuierliche Erfolgskontrolle können die Maßnahmen gezielt an die Bedürfnisse der Organisation angepasst werden, was langfristig zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und einem stärkeren Engagement führt.
Jonas und Andreas betonen, dass eine fundierte Evaluation auch das Vertrauen der Mitarbeitenden in die Personalentwicklung stärkt. Wenn die Mitarbeitenden sehen, dass die Maßnahmen gezielt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind und tatsächlich Ergebnisse bringen, steigt ihre Bereitschaft, sich aktiv an den Entwicklungsprojekten zu beteiligen. Gleichzeitig trägt die Evaluation dazu bei, dass die Personalentwicklung strategischer und zukunftsorientierter wird, anstatt nur auf akute Probleme zu reagieren.
Fazit: Den „Blindflug“ in der Personalentwicklung beenden
In Episode 48 von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ plädieren Jonas und Andreas für eine systematische Evaluation von Personalentwicklungsprojekten, um den „Blindflug“ zu beenden und die Maßnahmen strategisch zu steuern. Sie sind der Meinung, dass die Personalentwicklung lernen muss, ihre Erfolge und Misserfolge zu messen und auf Basis dieser Erkenntnisse gezielt weiterzuentwickeln.
Durch eine klare Zielsetzung und regelmäßige Erfolgskontrolle wird die Personalentwicklung zu einem strategischen Instrument, das die Organisation nachhaltig stärkt und ihre Mitarbeitenden gezielt fördert. Jonas und Andreas hoffen, dass ihre Diskussion dazu beiträgt, das Bewusstsein für die Bedeutung der Wirksamkeitsevaluation zu schärfen und die Personalentwicklung auf eine fundierte Grundlage zu stellen.
Viel Spaß beim Reinhören!
