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Episode 38: Die Deutsche Digitalophobie

Wenn Deutschland und Digitalisierung in einem Satz fallen, dann klingt das irgendwie falsch. Manchmal wirkt es fast so, als hätten die Deutschen eine Digitalophobie. In Episode 38 von Senf statt Sänfte diskutieren die beiden die Sinnhaftigkeit von Tools und warum nicht alles digital werden muss bzw. sollte.

Senf statt Sänfte - Die Deutsche Digitalophobie

In Episode 38 des Podcasts „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ beschäftigen sich Jonas und Andreas mit einem Thema, das seit Beginn der Corona-Pandemie stark an Bedeutung gewonnen hat: die Digitalisierung. Obwohl die Pandemie viele Unternehmen dazu zwingt, sich zu digitalisieren, treffen Jonas und Andreas in Gesprächen immer wieder auf Vorbehalte und Unsicherheiten gegenüber digitaler Technologie. Sie stellen fest, dass nicht jeder Prozess zwangsläufig digitalisiert werden muss und dass die Digitalisierung vielmehr als Unterstützung dienen sollte, statt die zwischenmenschlichen Aspekte zu ersetzen.

Während einige Unternehmen die Digitalisierung begeistert annehmen, wirkt es bei anderen so, als befänden sie sich noch im „Steinzeitalter“ der Technologie. In dieser Episode werfen Jonas und Andreas einen kritischen Blick auf die sogenannten „Digitalophobiker“ und diskutieren, wie man Digitalisierung sinnvoll und mit Bedacht einsetzen kann.

Die Corona-Pandemie als Digitalisierungsbeschleuniger

Die Pandemie hat viele Unternehmen dazu gezwungen, sich digitaler aufzustellen. Homeoffice, virtuelle Meetings und cloudbasierte Tools wurden innerhalb kürzester Zeit zu Standardpraktiken, die vorher nur zögerlich in die Arbeitswelt Einzug gehalten hatten. Doch auch wenn die Notwendigkeit einer digitalen Transformation offensichtlich ist, stellen Jonas und Andreas immer wieder fest, dass es nach wie vor starke Vorbehalte gibt.

Viele Unternehmen stehen der Digitalisierung skeptisch gegenüber und sehen sie als Bedrohung für traditionelle Arbeitsweisen und Prozesse. Diese Vorbehalte kommen nicht nur von älteren Generationen – auch jüngere Führungskräfte äußern oft Bedenken. Die Gründe sind vielfältig und reichen von Sicherheitsbedenken über Datenschutzfragen bis hin zur Angst, dass die Digitalisierung die zwischenmenschlichen Aspekte der Zusammenarbeit gefährden könnte.

Digitalisierung als Unterstützung, nicht als Ersatz

Jonas und Andreas betonen, dass die Digitalisierung nicht darauf abzielt, menschliche Interaktion zu ersetzen. Vielmehr sollte sie als Werkzeug betrachtet werden, das die Zusammenarbeit unterstützt und den Alltag erleichtert. Digitale Tools können helfen, repetitive Aufgaben zu automatisieren, sodass mehr Zeit für kreative und zwischenmenschliche Tätigkeiten bleibt. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie, in denen persönliche Kontakte eingeschränkt sind, wird der Wert echter menschlicher Interaktion besonders deutlich.

Anstatt alle Prozesse zwanghaft zu digitalisieren, plädieren Jonas und Andreas für einen differenzierten Ansatz. Sie sind der Meinung, dass jedes Unternehmen genau überlegen sollte, welche Bereiche von der Digitalisierung profitieren können und welche nicht. Es gibt Prozesse und Tätigkeiten, die weiterhin von persönlichen Interaktionen und einem analogen Ansatz profitieren – beispielsweise der Austausch in Teams oder die Vermittlung von komplexen, kreativen Ideen.

Die deutsche Digitalophobie: Woran liegt es?

In Deutschland gibt es oft eine gewisse Skepsis gegenüber neuen Technologien. Jonas und Andreas sprechen in dieser Episode über die „deutsche Digitalophobie“ und darüber, warum diese Haltung so weit verbreitet ist. Zum einen herrscht in vielen Unternehmen nach wie vor ein starkes Sicherheits- und Datenschutzbewusstsein. Man sorgt sich um den Schutz sensibler Daten und die Kontrolle über die eigene Infrastruktur. Diese Bedenken sind berechtigt und sollten bei der Digitalisierung unbedingt berücksichtigt werden.

Doch abgesehen von Sicherheitsbedenken sehen Jonas und Andreas auch eine gewisse kulturelle Barriere. Viele Unternehmen haben sich über Jahrzehnte hinweg bestimmte Arbeitsweisen angewöhnt und scheuen sich davor, diese aufzubrechen. Die Angst vor Veränderung und das Festhalten an bewährten Strukturen können die Digitalisierung ausbremsen und verhindern, dass Unternehmen die Potenziale neuer Technologien voll ausschöpfen.

Digitalisierung sinnvoll gestalten

Jonas und Andreas plädieren für eine Digitalisierung, die durchdacht und mit Augenmaß umgesetzt wird. Sie sind der Meinung, dass die besten digitalen Lösungen diejenigen sind, die das Wohl der Mitarbeitenden und die Unternehmenskultur im Blick behalten. In Episode 38 geben sie einige Tipps, wie Unternehmen die Digitalisierung positiv gestalten können:

  1. Schrittweise Transformation: Anstatt alles auf einmal zu digitalisieren, sollten Unternehmen schrittweise vorgehen und genau überlegen, welche Prozesse von der Digitalisierung profitieren. Ein behutsamer Ansatz hilft, die Akzeptanz bei den Mitarbeitenden zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich an die neuen Arbeitsweisen zu gewöhnen.

  2. Mitarbeitende einbinden: Die Digitalisierung sollte kein Top-down-Prozess sein, sondern in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden gestaltet werden. Unternehmen können Workshops oder Umfragen nutzen, um die Bedürfnisse und Bedenken der Mitarbeitenden zu erfahren und sicherzustellen, dass die digitalen Lösungen gut zu den Teams passen.

  3. Die richtige Balance finden: Digitalisierung ist kein Selbstzweck. Unternehmen sollten darauf achten, dass sie ihre digitalen Strategien mit Bedacht einsetzen und nicht den zwischenmenschlichen Aspekt der Zusammenarbeit gefährden. Die Digitalisierung sollte dabei helfen, Zeit für die wirklich wichtigen Dinge zu schaffen – wie die persönliche Kommunikation und den Austausch von Ideen.

  4. Datenschutz und Sicherheit beachten: Bei aller Begeisterung für digitale Tools ist es wichtig, den Datenschutz und die Sicherheit der Daten im Auge zu behalten. Unternehmen sollten sicherstellen, dass sie geeignete Sicherheitsvorkehrungen treffen und dass ihre digitalen Lösungen den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.

  5. Flexibilität und Offenheit fördern: Die digitale Transformation ist ein fortlaufender Prozess, der ständige Anpassung und Flexibilität erfordert. Unternehmen sollten sich darauf einstellen, dass sich Technologien weiterentwickeln und dass sie offen für Veränderungen bleiben müssen.

Fazit: Digitalisierung mit Maß und Ziel

In Episode 38 von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ appellieren Jonas und Andreas an Unternehmen, die Digitalisierung mit Maß und Ziel anzugehen. Die digitale Transformation bietet viele Chancen, sollte jedoch nicht um ihrer selbst willen umgesetzt werden. Unternehmen, die sich die Zeit nehmen, die richtigen Technologien für ihre Bedürfnisse auszuwählen und dabei die zwischenmenschlichen Aspekte nicht außer Acht lassen, sind besser aufgestellt, um die Vorteile der Digitalisierung langfristig zu nutzen.

Die Digitalisierung ist kein Widerspruch zur Menschlichkeit – im Gegenteil, sie kann helfen, den Arbeitsalltag zu erleichtern und Raum für kreatives und zwischenmenschliches Miteinander zu schaffen. Jonas und Andreas hoffen, dass sich Unternehmen in Zukunft auf die positiven Möglichkeiten der Digitalisierung konzentrieren und gleichzeitig darauf achten, die Unternehmenskultur und die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden im Blick zu behalten.

Viel Spaß beim Reinhören!

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