Episode 12: Klatsch und Tratsch im Flurfunkstil
Flurfunk oder auch Kaffeeklatsch findet in jedem Unternehmen statt. Im Homeoffice fällt vor allem Andreas auf, welche Auswirkungen es auf uns hat, wenn man sich nicht regelmäßig austauschen kann. Was macht Klatsch und Tratsch mit uns und wie kann sogar das Unternehmen davon profitieren?

In Episode 12 unseres Podcasts „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ widmen wir uns dem Thema Flurfunk – der informellen Kommunikation, die in fast jedem Unternehmen existiert. Was einige als harmlose Plauderei oder Kaffeeklatsch ansehen, kann in manchen Fällen unerwartete Folgen haben. Klatsch und Tratsch können nicht nur für Ablenkung sorgen, sondern auch in handfestes Mobbing abdriften und für betroffene Personen erheblichen Leidensdruck erzeugen. Doch was steckt hinter dem Flurfunk, und wie lässt sich sein Einfluss auf das Arbeitsklima kontrollieren?
Die Rolle des Flurfunks in der Unternehmenskultur
Flurfunk, der informelle Austausch von Informationen am Arbeitsplatz, ist so alt wie die Arbeitswelt selbst. Diese Form der Kommunikation kann dabei helfen, Informationen schnell zu verbreiten, und bietet den Mitarbeitenden eine Plattform, um sich untereinander auszutauschen. Auch als Ventil für Frust und Emotionen erfüllt der Flurfunk eine gewisse Funktion. Viele Mitarbeitende fühlen sich durch den Austausch mit Kollegen verstanden und unterstützt, und dieser Zusammenhalt fördert den sozialen Kontakt innerhalb des Teams.
Allerdings ist der Flurfunk nicht immer positiv. Er kann auch Unsicherheit und Misstrauen verbreiten, wenn Informationen aus zweiter Hand unreflektiert weitergegeben werden. In solchen Fällen wird der Flurfunk zum Nährboden für Gerüchte und Spekulationen, die das Arbeitsklima belasten können. Die Herausforderung für Unternehmen besteht darin, eine Unternehmenskultur zu schaffen, die informelle Kommunikation zulässt, aber gleichzeitig einen respektvollen Umgang miteinander fördert.
Wenn der Flurfunk zum Problem wird
Der Übergang von harmlosen Gesprächen zu destruktivem Tratsch ist oft fließend. Gerade in Situationen, in denen Unsicherheiten und Unklarheiten herrschen, neigen Mitarbeitende dazu, sich ihre eigene Version der Wahrheit zusammenzubasteln. Wenn diese Gerüchte dann unkontrolliert die Runde machen, können sie schnell zu Missverständnissen und Spannungen führen.
In extremen Fällen kann der Flurfunk sogar in Mobbing enden. Menschen, die Ziel solcher Gerüchte werden, empfinden oft großen Leidensdruck und fühlen sich ausgegrenzt. Dies kann nicht nur das persönliche Wohlbefinden, sondern auch die Arbeitsleistung erheblich beeinträchtigen. Der Flurfunk kann sich in diesen Fällen wie ein Lauffeuer verbreiten und Schaden anrichten, der schwer wieder gutzumachen ist.
Wie Unternehmen dem negativen Flurfunk entgegenwirken können
Um zu verhindern, dass informelle Kommunikation zu einem toxischen Element im Unternehmen wird, können Unternehmen einige Maßnahmen ergreifen:
Offene und transparente Kommunikation fördern: Eine Unternehmenskultur, die auf Offenheit und Transparenz setzt, nimmt dem Flurfunk oft die Grundlage. Wenn Mitarbeitende regelmäßig über Unternehmensentscheidungen und Veränderungen informiert werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie Gerüchte verbreiten.
Positive Gesprächskultur etablieren: Führungskräfte sollten als Vorbilder vorangehen und eine positive Gesprächskultur fördern. Es hilft, wenn sie selbst die Vorteile konstruktiver Gespräche vorleben und sich an einer respektvollen und wertschätzenden Kommunikation orientieren.
Räumliche und zeitliche Räume für Austausch schaffen: Wenn Unternehmen gezielt informelle Kommunikationsräume schaffen, wie beispielsweise Kaffeeküchen oder Pausenräume, bieten sie den Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich auszutauschen, ohne dass dies zwangsläufig zu negativen Konsequenzen führt. Dabei kann eine moderierte Plattform, wie z.B. regelmäßige Teammeetings oder Dialogformate, das Vertrauen und die Kommunikation im Team stärken.
Feedbackkultur fördern: Eine starke Feedbackkultur trägt dazu bei, dass sich Mitarbeitende direktes und ehrliches Feedback geben, anstatt indirekt über andere zu sprechen. Wenn Probleme offen angesprochen werden können, sinkt die Neigung, über Dritte zu sprechen, und die Kommunikation wird insgesamt offener und vertrauensvoller.
Fazit: Der Flurfunk – Fluch und Segen zugleich
Der Flurfunk ist ein Bestandteil jeder Unternehmenskultur und wird in vielen Fällen nicht vollständig zu kontrollieren sein. Unternehmen können jedoch aktiv daran arbeiten, eine positive Kultur zu fördern, die den informellen Austausch auf eine konstruktive Weise zulässt. Andreas Kerneder und Jonas Andelfinger diskutieren in dieser Episode von „KERNTALK – Senf statt Sänfte“ darüber, wie sich Unternehmen vor dem negativen Einfluss des Flurfunks schützen können und welche Maßnahmen dabei helfen, ein positives Arbeitsklima zu bewahren. Letztlich geht es darum, den informellen Austausch so zu gestalten, dass er dem Unternehmen und den Mitarbeitenden nutzt, anstatt Schaden zu verursachen.
Viel Spaß beim Reinhören!