Episode 101: Aufgestauter Würgereiz
Mikropolitik, geheime Chats, und Entscheidungsfindung im Skiurlaub. In Unternehmen scheint mehr Politik gemacht zu werden, als im Bundestag. Gleichzeitig wird in Meetings und Diskussionen nach außen hin Harmonie vorgespielt. Dies schaukelt sich nicht selten zu massiven Zerwürfnissen in Teams und Unternehmen auf.

Mikropolitik, geheime Chats und Entscheidungsfindung im Skiurlaub – in vielen Unternehmen scheint mehr Politik gemacht zu werden als im Bundestag. Während in Meetings und Diskussionen nach außen hin Harmonie vorgegaukelt wird, brodelt es oft hinter den Kulissen. Diese scheinbare Harmonie kann jedoch gefährlich sein, da sie häufig zu massiven Zerwürfnissen in Teams und im gesamten Unternehmen führt.
Mikropolitik: Das stille Spiel um Macht und Einfluss
Mikropolitik beschreibt das subtile, oft verdeckte Streben nach Macht und Einfluss innerhalb eines Unternehmens. Diese Form der Politik ist nicht offiziell, sondern spielt sich hinter den Kulissen ab – in informellen Gesprächen, geheimen Chats oder in der Flüsterpropaganda am Rande von Meetings. Mitarbeitende und Führungskräfte versuchen, durch taktisches Verhalten, Allianzen und geheime Absprachen ihre eigenen Interessen durchzusetzen, oft auf Kosten des Teamgeists und der offenen Kommunikation.
Die Folgen von Mikropolitik
Die Mikropolitik kann erhebliche negative Auswirkungen auf die Unternehmenskultur haben. Wenn Entscheidungen nicht transparent und auf Basis sachlicher Argumente getroffen werden, sondern durch Hinterzimmerabsprachen, verlieren Mitarbeitende das Vertrauen in die Führung und das Unternehmen als Ganzes. Dies kann zu Misstrauen, Frustration und einer Abnahme der Mitarbeitermotivation führen. Langfristig kann Mikropolitik das Arbeitsklima vergiften und zu einer Spaltung innerhalb des Unternehmens führen.
Geheime Chats und die Illusion der Harmonie
Während im Hintergrund Mikropolitik betrieben wird, wird in offiziellen Meetings oft eine Fassade der Harmonie aufrechterhalten. Doch diese vorgespielte Einigkeit hält selten lange an. Die geheime Kommunikation und das Ausspielen von Interessen hinter verschlossenen Türen führen unweigerlich zu Spannungen, die sich mit der Zeit aufstauen und in massiven Zerwürfnissen entladen können.
Die Gefahr der doppelten Kommunikation
Die parallele Existenz von offiziellen und inoffiziellen Kommunikationskanälen kann dazu führen, dass Mitarbeitende das Gefühl haben, nicht alle Informationen zu erhalten oder nicht wirklich gehört zu werden. Diese doppelte Kommunikation untergräbt das Vertrauen und fördert eine Kultur des Schweigens und der Unsicherheit, in der offene und ehrliche Gespräche vermieden werden.
Entscheidungsfindung im Skiurlaub: Wenn die Führung abseits tagt
Ein weiteres Symptom der politischen Spiele in Unternehmen ist die inoffizielle Entscheidungsfindung, die oft abseits der offiziellen Gremien stattfindet – sei es im Skiurlaub, auf Golfrunden oder bei privaten Treffen. Solche Entscheidungen, die außerhalb des formalen Rahmens getroffen werden, verstärken den Eindruck, dass Macht und Einfluss wichtiger sind als Transparenz und Teamarbeit.
Die Auswirkungen auf das Team
Wenn Mitarbeitende den Eindruck haben, dass wichtige Entscheidungen in inoffiziellen Settings getroffen werden, fühlen sie sich ausgeschlossen und nicht wertgeschätzt. Dies kann zu einem Gefühl der Ohnmacht führen und die Motivation, sich aktiv einzubringen, erheblich reduzieren. Teams, die sich nicht auf transparente Prozesse verlassen können, neigen eher zu Misstrauen und internen Konflikten.
Fazit: Transparenz und Offenheit als Gegengift
Um die negativen Auswirkungen von Mikropolitik, geheimen Chats und inoffiziellen Entscheidungsprozessen zu vermeiden, müssen Unternehmen auf Transparenz und offene Kommunikation setzen. Führungskräfte sollten Entscheidungen transparent treffen und sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden Zugang zu den gleichen Informationen haben. Eine Kultur der Offenheit und Ehrlichkeit kann dazu beitragen, Vertrauen zu stärken, Konflikte zu vermeiden und das Unternehmen auf Erfolgskurs zu halten.