Selbstcoaching: Persönliche Landkarte zum Erfolg
Coach und Coachee in ein und derselben Person – das unterscheidet Selbstcoaching von anderen Beratungsformen. Wie eine persönliche Landkarte zum Erfolg aussieht und was die Vor- und Nachteile von Selbstcoaching sind, lesen Sie im neuen Artikel von zweikern.

Menschen suchen oft in anderen nach Makel bevor sie eigene Fehler zugeben, was Konflikte und Unzufriedenheit verursacht. Selbstreflexion ist die Fähigkeit, die eigene innere Welt wahrzunehmen, zu verstehen und dementsprechend zu verändern. Genau das wird beim Selbstcoaching trainiert, indem man selbst gleichzeitig die Rolle des Coaches und des Coachees einnimmt und so selbstgesteckte Ziele verfolgt. Mit den richtigen Tools und Tipps kann durch Selbstcoaching der Umgang mit sich selbst verbessert, berufliche Ziele verfolgt und persönliche Kompetenzen erworben werden. Nach dem Festlegen eines Ziels wird eine persönliche Landkarte entworfen, die die einzelnen Schritte zum Erfolg beinhaltet. Was die Vorteile von Selbstcoaching sind und wie auch Sie sich selbst coachen können, lesen Sie im Artikel von zweikern.
Was ist Selbstcoaching?
Coaching beschreibt unterschiedliche Beratungsmethoden, wie Team-, Einzel-, oder Projektcoaching. Wie auch bei anderen Beratungsformen werden Lösungswege für individuelle Problembereiche erarbeitet. Angeleitet wird das Ganze durch einen Coach, der einen oder mehrere Coachee(s) in strukturierten Gesprächen anleitet. Dabei werden unter anderem Fragen beruflicher Natur geklärt (Führung, Teamwork), aber auch persönliche Anliegen wie die Entwicklung neuer Kompetenzen können behandelt werden. Typische Themen können auch Konfliktlösung, Stressabbau oder die berufliche Selbstverwirklichung sein. Der Coach wirkt im Normalfall als kritischer, neutraler Gesprächspartner. Beim Selbstcoaching übernimmt man dabei selbst sowohl die Rolle des Coachees als auch die des Coaches.
Selbstcoaching ist ein stetiger Prozess, der der eigenen Weiterentwicklung dient. Ein wichtiges Thema beim Selbstcoaching ist die eigene Reflexionsfähigkeit. Man fördert durch das Coaching die Fähigkeit, die eigenen Gedanken, Gefühle und Beweggründe hinter Handlungen besser wahrzunehmen und zu reflektieren. Dadurch fällt es auch zunehmend leichter, die eigenen Emotionen zu regulieren und sich selbst zu führen. Selbstcoaching basiert auf Achtsamkeit und ist eine erlernbare Fähigkeit, die mit kontinuierlicher Übung und der richtigen Technik eine Bereicherung für verschiedenste Lebensbereiche darstellt. Förderlich, aber nicht notwendig, sind vorhandene Erfahrungen mit Psychotherapie oder Coaching, da Selbstwahrnehmung und -reflexion auch dort ein wichtiges Thema sind.
Was bringt Selbstcoaching?
Jeder Mensch hat persönliche Schwachpunkte, die verbessert werden können. Coaching kann helfen, große Ziele in erreichbare, kleinere Teilziele aufzuspalten und laufend an diesen zu arbeiten. Die Besonderheit beim Selbstcoaching ist, dass dieser Prozess kostenlos und durch Gratisressourcen, die online verfügbar sind, für alle zugänglich ist. Selbstcoaching kostet zwar kein Geld, dafür aber einiges an Zeit. Die Aneignung verschiedener Techniken wird meist nicht über Nacht zur Routine, weshalb regelmäßiges Üben wichtig ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sich als eigener Coach selbst am besten versteht. Manchmal kann es schwierig sein, anderen bestimmte Gefühle oder Gedankengänge zu beschreiben. Die sprachliche Barriere fällt bei dieser Methode weg. Zusätzlich ist man nicht an Termine und auferlegte zeitliche Vorgaben gebunden, da man nur sich selbst braucht.
Neben den vielen Vorteilen können aber auch spezielle Schwierigkeiten auftreten, wenn man nur sich selbst Rechenschaft schuldig ist. Sie mögen sich selbst zwar am besten kennen, aber trotzdem hat jeder von uns blinde Flecke. Ein Coach kann als neutraler Außenstehender zu Sichtweisen verhelfen, auf die man selbst nicht so schnell kommt. Der Coach kann auch bestimmte Situationen aus einer anderen Perspektive betrachten und geht manchmal mit Ihnen wahrscheinlich weniger hart ins Gericht als Sie mit sich selbst. Besonders für Menschen, die sich selbst gegenüber wenig Mitgefühl und Akzeptanz zeigen, kann deshalb ein neutraler Coach eine hilfreiche Unterstützung bieten. Eigene Sichtweisen zu ändern, kann ohne Input von außen schwierig sein. Wer sich dieser Problematik aber bewusst ist, kann auch mit Selbstcoaching weit kommen.
Wie werde ich mein eigener Coach?
Bevor ein Selbstcoaching gestartet wird, sollten drei wichtige Schritte festgelegt werden. Im ersten Schritt geht es darum, das grundlegende Problem oder Thema zu finden, an dem man arbeiten will. Welche Gewohnheit will ich ändern? Welche berufliche Kompetenz will ich erlernen? Wie kann ich meine Beziehungen verbessern oder eine bessere Führungskraft sein? Empfehlenswert ist eine Formulierung nach dem SMART-Prinzip: Ziele sollten spezifisch, messbar, erreichbar, realistisch und zeitlich eingegrenzt formuliert sein. Zudem ist eine positive Formulierung hilfreich. Anstatt beispielsweise zu sagen: „Ich will nicht mehr streiten“, könnte die positivere Zielformulierung lauten: „Ich will mitfühlender sein“. Im zweiten Schritt wird erarbeitet, wie diese Ziele erreicht werden können. Hier wird ein Zeitplan erstellt, der konkrete Teilschritte enthält, die einen schrittweise näher ans Ziel bringen. Sollte man das Gefühl haben, die Ziele nicht alleine erreichen zu können oder wollen, kann professionelle Unterstützung ratsam sein.
Im letzten Schritt findet die Umsetzung dieses Plans statt. Empathie und Mitgefühl gegenüber sich selbst zu zeigen, ist eine wichtige Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Selbstcoaching. Also geben Sie nicht sofort auf, wenn nicht immer alles nach Plan verläuft. Auch wenn Ihnen Hürden im Weg stehen, helfen Ihnen diese auf langfristige Sicht dabei, sich selbst besser kennenzulernen und persönliches Wachstum zu fördern. Neben Achtsamkeits-Techniken und der SMART-Zielformulierung gibt es noch zahlreiche weitere Methoden, die Sie für sich entdecken können. Die Arbeit an der persönlichen Weiterentwicklung ist eine oftmals komplizierte und langwierige, sie ebnet aber auch den Weg, ein verständnisvollerer Partner, ein verlässlicheres Teammitglied und eine bessere Führungskraft zu sein.
Fazit zu Selbstcoaching
Auch wenn Selbstcoaching bei schwerwiegenden Problemen häufig nicht die alleinige Lösung ist, kann es in jedem Fall unterstützend wirken. Selbstcoaching kann von jedem Menschen zu jeder Zeit und an jedem Ort durchgeführt werden. Es kann ein sehr bereichernder Prozess sein, mit einer kritischen Sichtweise auf das eigene Erleben und Handeln zu blicken. Es werden ganz neue Sichtweisen klar, und Probleme lassen sich auf lange Sicht leichter lösen, wenn man die eigenen Motivationen und Werte kennt.
Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.
Von Laotse, chinesischer Philosoph