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zweikern beim Interview #03: Empowerment

Der Begriff Empowerment stellt in erster Linie Strategien dar, Menschen zurück in die Eigenständigkeit zu holen. Dies hatte in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Sozialarbeit einen hohen Stellenwert. Doch auch in der Wirtschaft wird das hier angesprochene Thema immer wichtiger.

Carina Interview Empowerment

Im November hat sich zweikern intensiv mit dem Thema "Empowerment in Unternehmen" beschäftigt. Die Beiträge hierzu findet ihr unter folgenden Links:

Empowerment: Teil der Managementkonzepte von morgen(1. Teil)

Empowerment als neues Konzept in Unternehmen implementieren(2. Teil)

Um auch dieses Thema gebührend abzuschließen, geht die angehende Psychologin, Carina Andorfer in einem neuen "zweikern beim Interview" erneut darauf ein und beantwortet noch vielleicht offene Fragen zur Thematik.

Frau Andorfer, was bedeutet für Sie der Begriff "Empowerment"?

Der Begriff Empowerment stellt in erster Linie Strategien dar, Menschen zurück in die Eigenständigkeit zu holen. Dies hatte in den letzten Jahren vor allem im Bereich der Sozialarbeit einen hohen Stellenwert. Doch auch in der Wirtschaft wird das hier angesprochene Thema immer wichtiger. DieGeneration Y, zu der auch ich gehöre, schreit nach eigenständigem und eigenverantwortlichem Arbeiten. Das stupide Abarbeiten von Arbeitsaufträgenohne diese zu hinterfragen, ist nicht mehr Zeitangemessen.

Welche Vorteile sehen Sie in der Durchsetzung dieses Konzeptes?

Als erstes fällt mir hier das Thema "Motivation" ein. Klar lassen sich Mitarbeiter durch z.B. bessere Bezahlung auch extrinisisch motivieren. Aber nachhaltige Bindung ans Unternehmen schafft man nur über sinnvolle Arbeit. Menschen wollen den Sinn hinter dem was sie tun erkennen. Gibt man nun Aufgabenstellungen, in denen ein hohes Maß an Eigenverantwortung verlangt wird und Mitarbeiter die Möglichkeit haben ihr volles Potential auszuschöpfen, ist ein Fundament geschaffen, das intrinsische Motivation zulässt. Gleichzeitig gibt man Mitarbeitern so die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln und ihre Kompetenzen zu stärken. Dies kann für das gesamte Unternehmen, wenn die Kommunikation untereinander konstruktiv bleibt, nur von Vorteil sein.

Was braucht es Ihrer Meinung nach, um das Konzept"Empowerment im Unternehmen" zu etablieren?

zweikern hat das Thema der Unternehmenskultur angesprochen.Wichtig hierfür ist großteils eine gelungene Kommunikation. Wenn Mitarbeiter klar definierte Rollen einnehmen und sich auf diese Rolle beziehen können, ist es zu einem eigenständigen Arbeiten nicht mehr weit. Oftmals wird dies in Unternehmen nicht konsequent umgesetzt. Das wiederum kann zu einem Stillstandder aktuellen Arbeitsprozesse führen. Wer übernimmt schon gerne Verantwortung für eine Position, die er selbst nicht vollständig und zu 100 % definieren kann.

Des Weiteren ist darauf Rücksicht zu nehmen, die Mitarbeiter mit neuen Handlungsspielräumen nicht zu überfordern. Dazu brauchen die Mitarbeiter nicht nur Unterstützung der Führungskraft sondern auch Maßnahmen zur Stärkung ihrer Ressourcen und Fähigkeiten.

Alsweiterer wichtiger Punkt, der genannt werden muss, ist für mich die Unternehmensleitung selbst. Es braucht ein hohes Maß an Vertrauen gegenüber der eigenen Mitarbeiter, um nachhaltig das Konzept von Empowerment im Unternehmen zu etablieren. Für Geschäftsführer bedeutet das, Entscheidungen transparent zu halten und sich mit den Mitarbeitern zu besprechen. Um dies umsetzen zu können, müssen Führungskräfte wie auch Mitarbeiter von dem Konzept überzeugt sein.

Gibt es bestimmte Erfolgsfaktoren bei der Umsetzung von Empowerment?

Die Kommunikation in Unternehmen stellt einen wichtigen Faktor dar, Empowermentzu integrieren. Schließlich istdieser Parameter einer der wichtigsten in erfolgreichen Unternehmen.

In einem Artikel von Robert Kerneder zum Thema Qualitätsmanagement ging er auf ironische Weise darauf ein, wie man Projekte erfolgreich macht = Man muss den Druck erhöhen. Will man im Unternehmen ein erfolgreiches Empowerment durchführen, ist Druck zu verbreiten sicherlich der falsche Weg. Hierbei ist es definitiv sinnvoller gute Kommunikationstechniken anzuwenden, um auch ohne Druck die erwünschten Ergebnisse zu erreichen.

Ein weiterer Faktor ist das ernsthafte Abgeben von Verantwortung seitens der Führungskraft. Oft fällt es diesen extrem schwer die Zügel aus der Hand zu geben. Haben die Mitarbeiter allerdings das Gefühl nur Pseudo-Verantwortung zugesprochen zubekommen, ist die Gefahr groß, das Engagement der Mitarbeiter zu verlieren.

Einer der wichtigsten Punkte ist, meiner Meinung nach, die Individualität der Mitarbeiter nicht zu vernachlässigen. Jeder Mitarbeiter hat unterschiedliche Stärken, Schwächen, Potenziale und Ressourcen. Diese gilt es herauszufinden und dementsprechend zu fördern, damit sich der Mitarbeiter ideal in das Unternehmen integrieren und seine Fähigkeiten einsetzen kann.

Zum Abschluss nach alter zweikern-Manier ein Zitat zum Thema:

Wir sollten uns auch für das verantwortlich fühlen, was wir denken und empfinden.
Johann Friedrich Herbart

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