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Brainstorming: Das Regelwerk für kreative Lösungen

Kreativität braucht viel Freiraum, lässt sich aber ohne Rahmen schlecht bündeln. Deshalb braucht auch Brainstorming ein Regelwerk, um kreative und innovative Lösungen entwickeln zu können. Wie diese Ideensammlung aussehen kann, lesen Sie im Artikel von zweikern.

Brainstorm - zweikern Blog

Erfolgreiche Unternehmen scheinen oft einen nie endenden Strom an neuen Ideen zu besitzen. Die wahrscheinlich weitverbreiteste Methode zum Entwirren der Gedanken und der Ideenfindung ist das Brainstorming. Die Anwendungsbereiche von Brainstorming sind genauso vielfältig wie die Techniken. Vor allem in der Werbung und im Marketing, aber auch in der Produktentwicklung und im technischen Bereich wird diese Methode immer beliebter. Die Gedanken drehen sich bei kreativen Prozessen oft im Kreis, was die Entwicklung von neuen Ideen erschwert. Genau dies verhindert Brainstorming, indem jegliche Gedanken und Assoziationen zu einem Thema aufgeschrieben und sortiert werden. Besonders gut funktioniert die Technik, wenn eine konkrete Fragestellung vorliegt, die bearbeitet werden soll. Wie das Regelwerk für kreative Lösungen aussieht, lesen Sie im Artikel.

Auf die Plätze, fertig, los!

Wörtlich übersetzt bedeutet Brainstorming „Gehirn stürmen“. Und genau das soll der Ansatz auch bewirken: Das Gehirn wird verwendet, um Ideen und Probleme zu stürmen. Alex Osborn entwickelte Brainstorming Ende der 1930er Jahre, um die Kreativ-Meetings seiner Werbeagentur effektiver zu gestalten. Grundsätzlich werden dabei zwei Phasen unterschieden, die ein Team durchläuft. In der ersten Phase werden Ideen generiert, die über einen festgelegten Zeitraum gesammelt werden. Von einem vorher bestimmten Moderator werden alle Beiträge der Gruppenmitglieder gesammelt. Diese Phase dauert üblicherweise 30 bis 60 Minuten. Dabei gilt: Je kreativer und ausgefallener die Ideen, desto besser. Ein Moderator ist beim Brainstorming zwar kein Muss, gibt dem ganzen aber mehr Struktur und verhindert etwa das Untergehen ruhigerer Personen. Das Ziel dieser Person sollte eine objektive, faire Moderation sein.

Bei einem Brainstorming werden immer mehr Ideen generiert, als schließlich umgesetzt werden. Deshalb werden im zweiten Schritt alle Ideen vom Moderator vorgelesen und bestimmten Themenbereichen zugeordnet. Anschließend diskutieren die Gruppenmitglieder die einzelnen Ideen oder Lösungen und bewerten sie nach Umsetzbarkeit und Nutzen. Schließlich wird festgelegt, welche Ideen verfolgt und welche konkreten Schritte eingeleitet werden. Besonders wahrscheinlich ist die Entwicklung neuer Ideen, wenn die Gruppe aus nicht täglich zusammenarbeitenden Menschen aus unterschiedlichen Fachbereichen besteht. Besonders gut geeignet ist Brainstorming für einfache Problemstellungen und für den ersten Einstieg in eine Thematik.

Faustregeln für erfolgreiches Brainstorming

Brainstorming schafft viel Freiraum für Kreativität und Austausch, braucht aber trotzdem klare Regeln. Diese beziehen sich vor allem auf den Umgang der Gruppenmitglieder untereinander und den Ablauf. Wird einfach darauf los gebrainstormt, kann dabei auch einiges schiefgehen. Die Fragestellung könnte beispielsweise unklar sein und das Team sucht nach Lösungen für verschiedene Probleme. Auch könnten Hemmungen und Angst vor Kritik den kreativen Strom unterbinden. Deshalb ist auch bei einer so simplen Methode wie dem Brainstorming ein Regelwerk wichtig.

1. Kein Platz für Kritik

Jede Idee hat ihren Platz im Brainstorming, egal wie unkonventionell oder verrückt sie auch sein mag. Kritik und Bewertungen sind während der Phase der Ideengenerierung deshalb nicht erlaubt. Diese Regel wird wohl am meisten gebrochen, denn auch schwerer unterdrückbare, nonverbale Kommentare wie Augenrollen oder Seufzen gelten als Kommentar und sind unzulässig. Alle Kommentare und Argumente können in der zweiten Phase des Diskutierens angebracht werden.

2. Teamarbeit

Urheberschutz auf Ideen gibt es beim produktiven Brainstorming nicht. Ganz im Gegenteil ist das Weiterentwickeln von anderen Ideen sogar erwünscht. Genau hier kommt der Wert eines gut aufgestellten Teams zur Geltung. Je mehr Fokus auf Zusammenarbeit gelegt wird, desto eher können kreative, umsetzbare Ideen entstehen. Das eigene Ego muss dabei zurückgestellt werden, da es hier nicht um persönliche, sondern um Gruppenziele geht.

3. Querdenken erwünscht

Verhaltensregeln, wie nicht vom Thema abzukommen oder nicht laut darauf los zu denken, gelten beim Brainstorming nicht. Hier ist alles erlaubt, was der Kreativität freien Lauf lässt und alle Einfälle sind wichtig. Dadurch entsteht eine Atmosphäre, die der Zusammenarbeit und Lösungsfindung dient. Manchmal sind die ausgefallenen Ideen genau jene, die neue Denkrichtungen anstoßen. Selbst wenn eine Idee nicht brauchbar ist, kann sie im zweiten Schritt immer noch aussortiert werden. Je verschiedener die Kompetenzen und Denkweisen der Teammitglieder, desto vielfältiger sind meist die Einfälle.

4. Je mehr, desto besser

Was die Anzahl der Ideen angeht, gilt beim Brainstorming Quantität vor Qualität. Die besten Ideen können im Anschluss immer noch herausgefiltert werden. Besonders gute Einfälle entstehen aber oft beim Kombinieren und Weiterdenken von verschiedenen Ideen, weshalb jeder noch so unfertige Einfall aufgeschrieben oder gesagt werden soll. Die Anzahl von Beginn an einzugrenzen würde der Phantasie nur schaden.

Fallstricke der Teamarbeit

So einfach und klar der Prozess des Brainstormings auch scheinen mag, so gibt es doch einige Fehler, die vermieden werden sollten. So kann eine unklare Fragestellung das Brainstorming zur Zeitverschwendung machen, da das Meeting Struktur und ein Ziel braucht. Ein weiterer Grund, warum Chaos ausbricht, kann fehlende Kontrolle des Moderators sein. Überlässt er den Teilnehmern die Leitung des Meetings, sind Endlosdiskussionen und mangelnde Produktivität die Folge. Bricht der Moderator die erste Phase der Ideenfindung zu früh ab, können wichtige Ideen verloren gehen. Auch wenn eine Zeit lang niemand etwas sagt, ist das Aushalten dieser Pausen wichtig. Oft entwickeln sich dabei die besten Ideen. Wichtig ist auch, dass das Brainstorming tatsächlich den Zweck erfüllt, eine Fragestellung zu bearbeiten. Unternehmen verwenden diese Methode manchmal als Alibi, um das Team einzubinden, auch wenn die Entscheidung eigentlich schon gefallen ist. Bemerkt das Team diesen Trick, folgt Misstrauen.

Fazit zu Brainstorming

Was zunächst nach einer sich selbsterklärenden Methode klingt, braucht doch einige Grundregeln. Werden diese befolgt und wird ein Moderator bestimmt, der für Ordnung und Gleichberechtigung sorgt, können innovative Produktideen und Problemlösungen gefunden werden. Je bunter durchmischt dabei das Team ist, desto kreativer sind die Vorschläge. Wird Brainstorming gezielt im Kreativprozess eingesetzt, stellt das Tool eine wahre Bereicherung dar.

Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.

Von Albert Einstein, Physiker

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